Muthspiel & Muthspiel

Wolfgang Muthspiel – guitars, violin
Christian Muthspiel – trombone, piano

SÜDDEUTSCHE ZEITUNG
… da „Muthspiel & Muthspiel play Pepl-Pirchner” einer der Höhepunkte des 24. Jazzfestivals im österreichischen Saalfelden war. So unspektakulär die Brüder mit Gitarre, Geige, Posaune, Klavier und Electronics sich der Werke ihrer beinahe vergessenen Landsleute annahmen, so deutlich wurde zugleich, wo die Chancen improvisierter Musik in der Epoche beschleunigter Globalisierung der Geschmäcker liegen….So übertrugen Wolfgang und Christian Muthspiel die international standardisierte Formensprache des Gegenwartsjazz wieder ins Persönliche …

THE WASHINGTON POST
The main thrust of their music is a brilliantly syncopated treatment of rhythms already
displaced-like further abbreviations of shorthand symbols. The Muthspiel’s wideranging musical vocabulary mixes trombone and piano (Christian) with guitar and violin (Wolfgang) interacting with prepared and electric versions of instruments and taped sonorities. Verging on hyperventilation, Christian subjects his trombone to pitchless blowing, whistling into the mouthpiece, contorted slide calisthenics, multiple mutes, and motifs resembling Tibetan monk’s chordal singing. Wolfgang deftly interchanges guitars, often displaying vibrant classical and flamenco styles.

NEUE ZÜRCHER ZEITUNG
Ob Bluesstrukturen oder swingende Ostinati, ob Funklinien oder freie Spontaneingebungen – das war nun wirklich ein spannender Ansatz für den Jazz des kommenden Milleniums. Witz, Raffinements und Überraschungsreichtum zeichneten dieses glänzende Konzert aus – ein Abend, der bereits jetzt als Anwärter für das beste Jazzkonzert des beginnenden Jahres gesetzt werden kann.
Die Österreicher verstehen es nicht nur, mit viel Tiefgang zu unterhalten oder die unterschiedlichsten Einflüsse (auch aus der westeuropäischen Kunstmusik) zu einem neuen Klanguniversum zu vereinen. Sie wissen auch, wie man ein Programm dramaturgisch so gestaltet, dass sich Gag und Virtuosität, Komposition und Improvisation, Spannung und Entspannung im Gleichgewicht halten. Präzision, gescheite Verspieltheit und stupendes Handwerk: mit diesen Begriffen könnte man den herausragenden Auftritt der Gebrüder Muthspiel umschreiben.

MUSIC
… Wolfgang´s sound stays close to a hardedged, chordal, blues-flavoured pungency. Christian maintains a deft, boyant drive in ensemble, and imposing control of multiphonics playing as a soloist, allowing to accompany himself as he does on a deep and faintly sinister abstract ballad …

DIE WELTWOCHE
Auf dem Durchgang durch die beiden ungeheuer musikalischen Temperamente verwandelt sich das martialische Brutalo-Hämmern in ein vielfältig gebrochenes, ausziseliertes, farbiges Gespinst. Dieses stürzt den Zuhörer von einer Überraschung in die nächste, lässt Interferenzen branden wie Meeresrauschen, verheiratet problemlos das, was wir anderswo «noise music» nennen, mit romantischer Melodie- und Modulationsseligkeit und ist manchmal das Imitat einer Sahel-Flöte mit impressionistischem Saitenrauschen. Vom intimsten Zwiegespräch zum überwältigendem Panoramasound: Hier kommt jedes Format vor. Wolfgang und Christian Muthspiel sind auf der Gitarre und der Posaune präsent. Das versteht sich, aus dem Childerns Corner aber ziehen sie Violine und Piano, aus Frankensteins Labor jede Menge Recorder und sonstige elektronisches Gerät. Nur dass daraus, wunderbar genug, kein Horrorkabinett entsteht, sondern eine warme, witzige, menschliche, organische Musik. Die Technik ist das Mittel, ihr Zweck ist Kunst, und wer allein beim Wort «Ambient» zusammenzuckt, möge sich erinnern, dass schon Erik Satie von «musique d’ameublement» sprach.

DER STANDARD
… Alles wohl durchdacht und strukturiert: Geradezu episch und soundtrackhaft wird da mitunter Material ausgebreitet und verarbeitet, dann wieder von Klavier-, Posaunen- und Gitarren-Improvisationen durchbrochen. Jederzeit haben die Herren dabei die Dramaturgie ihrer Piecen unter Kontrolle, womit sie mit Leichtigkeit Jazzklischees ausweichen können …

TAGESANZEIGER
Muthspiel & Muthspiel zwingen das Material in durchdachte, klar strukturierte Formen und Abläufe, in eine übergreifende Gestalt. Keine zerfliessenden, vor sich hinwuselnden Soundscapes, keine endlos stampfende, ratternde Fliessband-Rhythmik, sondern feinsinnige raffinierte Kompositionen.
Vor allem aber: Die beiden sind hervorragende Improvisatoren, Wolfgang Muthspiel spielt auf seinen diversen Gitarren grossartige Soli, Christian Muthspiel ist ein eigenwilliger Pianist, ein brillanter Posaunist, der auch Multiphonics, die rein akustische Klangvervielfältigung durch gleichzeitiges Blasen und Singen, spielend beherrscht, und ein fast ebenso versierter Blockflötenspieler. Die Maschine als Kumpel: So lebendig, so unentfremdet, “menschlich” wie bei Christian und Wolfgang Muthspiel klingt Live-Elektronik nur selten.

JAZZ MAGAZINE 
… Quant à l´interprétation, rien à dire : un travail extrême délicat, quasi parfait dans la maîtrise du son …

KLASSIK HEUTE
… Dabei gelingen ihnen eindringliche, teils düster melancholische Konstellationen, in denen sich scheinbar bekanntes Klangmaterial in surrealer, dabei emotional atmender Form dreht und einen ganz persönlichen Kosmos erzeugt …

DIARIO
… Wolfgang e Christian provengono entrambi da brillanti studi accademici, ma si muovono maggiormente all´interno di quella che comunemente viene definita “musica creativa” e che attinge perlopiù dal linguaggio dell´improvvisazione radicale …

DIE PRESSE
… Sie entlocken der Posaune, dem Klavier, der Gitarre manchmal Phrasen, die Frank Zappa als “humanly impossible” bezeichnet hätte – als etwas, das ein Mensch eigentlich gar nicht zustandebringen kann. Das klingt jedoch nie steril, sondern ist immer von großer Musikalität und Spielfreude durchdrungen …

MÜNCHENER ABENDZEITUNG
… Die Rede über die Geräuschlosigkeit wird zur Geräusch-Performance. Und wie alles in diesem Konzert zum faszinierenden Musikstück …

SALZBURGER NACHRICHTEN
… So zeichnete sich das Konzert nicht nur durch ansprechende Leistungen der beiden Instrumentalisten aus, sondern überzeugte auch in seiner Dramaturgie. Spannend war die Techno-Auseinandersetzung der beiden Musiker in den Grenzbereichen von Contemporary Jazz und Neuer Musik allemal: intellektuell und sinnlich …