Dirigent

Werk: Bela Bartók, Concerto for Orchestra
Orchester: recreation, Großes Orchester Graz

KRONEN ZEITUNG
Auch in Bartoks grandiosem Orchesterkonzert bewahrte Muthspiel eine strenge, unbestechliche Haltung – selbst im dämonisch verfärbten ersten Satz. Er nahm die „Elegia“ mit ihren aschfahlen Todesahnungen und surrealen Effekten absolut ernst, setzte alles unter Hochspannung. Der große Apparat folgte in brillanter Transparenz und Ordnung, ohne den Verlockungen zur Grobheit nachzugeben, nicht einmal in den abenteuerlichen Verwirbelungen des Finalsatzes.

KLEINE ZEITUNG
Auswendig dirigierend, glückte Muthspiel  bei Béla Bartóks Konzert für Orchester eine Synthese aus klanglicher Virtuosität, analytischer Klarheit, Spannung und Emotionalität.

Werk: Hector Berlioz, Symphonie fantastique
Orchester: Orchester der Ludwigsburger Schlossfestspiele

STUTTGARTER ZEITUNG
„Psychogramm der Leidenschaften“
Das Finale nach der Konzertpause war rauschhaft in jeder Beziehung, erlebt der Held von Berlioz’ “Symphonie fantastique” die heftigsten Wallungen einer vergeblichen Liebe in seinen Träumen noch einmal. Gleichwohl hüteten sich Muthspiel und sein in allen Gruppen über sich hinauswachsendes Festspielorchester in diesem Psychodrama vor jeglicher Effekthascherei. So heizte er die Idylle der “Szene vom Land” nach einem fabelhaft gestaffelten Bläserbeginn vehement an, ließ hinter der Pastorale aber eine zerklüftete Seelenlandschaft voller radikaler Kontraste und Umschwünge sichtbar werden. Bis diese Bedrohung in den brutalen Schlägen und den vulgären Attacken der’ Hinrichtungsszene ausbricht. Ein finaler Höllentanz, von Muthspiel angepeitscht, das “Dies Irae”-Pandämonium mit raumfüllendem Glockengetöse. Riesenapplaus, Bravorufe und Sonderapplaus der Musiker für ihren österreichischen Gastdirigenten.

LUDWIGSBURGER KREISZEITUNG
Elektrisierender Groove, furioser Berlioz: Großer Beifall für ein kontrastreiches Eröffnungskonzert. Gastdirigent Christian Muthspiel mit einer außergewöhnlichen Leistung.
Ganz erstaunlich war dann, wie Christian Muthspiel bei der Wiedergabe der “Symphonie fantastique” zu Werke ging. Seine große Vertrautheit mit dem einstündigen programmsinfonischen Koloss zeigte schon die Tatsache, dass er auswendig dirigierte. Das schuf Kontakt mit den Orchestergruppen, sorgte für eine klanglich geschärfte Interpretation. Wie MuthspieI die Themen und Ideen im ersten Satz exponiert und später in dynamische Extreme steigert, war unerhört spannend zu erleben. So entwickelte sich eine insgesamt faszinierende, geradezu modern anmutende Darstellung der 1830 komponierten Sinfonie.
Wie Muthspiel die Musiker und Zuhörer in den leidenschaftlichen Finaltaumel des ersten Satzes mitriss, wie er den Walzertakt der Ballszene mit Emotion und Empathie auflud, wie er die Begegnung der beiden Liebenden in der “Szene auf dem Lande” zu höchster innerer Dramatik steigert: das hatte großes Format. Wie hier am Ende die einsame Kantilene der Hirtenschalmei vom Paukengrollen verschluckt wird: atemberaubend! Die Bläser-Phalanx beim alptraumartigen “Gang zum Hochgericht”, der von Glockenschlägen angekündigte Hexensabbat des “Dies irae”: das fetzte mit Blitz, Donner und Getöse eindrucksvoll in die Ohren, und diese fast provozierende Exzentrik der Klänge überwältigte auch die Mehrzahl der Zuhörer: großer Beifall!

HEILBRONNER STIMME
Klangerlebnis: Muthspiels Interpretation von Berlioz´ Programmmusik ist ein spektakuläres Klangerlebnis. Er dirigiert ohne Partitur. Wie im musikalischen Rausch zeichnet er die Geschichte von den verliebten Träumereien bis zum „Dies irae“ des Hexensabbats in den leeren Raum zwischen Dirigent und Orchester.

Werke: Igor Stravinsky, Der Feuervogel; Edward Elgar, Chanson de nuit
Orchester: Orchester der Ludwigsburger Schlossfestspiele

STATTGARTER NACHRICHTEN
Zur Saisoneröffnung steht Christian Muthspiel auf dem Dirigierpult des Festspielorchesters. Dem österreichischen Jazz-Musiker, Komponist, Dirigent und Posaunist gelingt ein fulminanter Einstieg mit dem “Chanson de Nuit” von Edward Elgar und Igor Strawinskys Ballettsuite “LOiseau de feu”. Sein zunächst stockloses Dirigat nutzt er zu differenzierter Zeichengebung, der das Orchester willig folgt. Bestens aufgelegte Bläser, denen in dem russischen Märchen vom Feuervogel einiges abverlangt wird, spielen von subtil bis aggressiv auf. Mit seiner kontrastreichen Gestaltung spannt Muthspiel einen großen Bogen bis zu den finalen Fanfaren und verleiht dem Werk eine Frische wie am ersten Tag, die schon zur Pause einen Sturm der Begeisterung auslöst.

Werk: Maurice Ravel, Boléro
Orchester: Orchester der Ludwigsburger Schlossfestspiele

STUTTGARTER ZEITUNG
Eine Glanzleistung mit Maurice Ravels „Boléro“ zum Schluss: Wie der stetig durchgehaltene Dreivierteltakt der kleinen Trommel sich bis zum rauschhaften Finale steigert, ist für den Zuhörer Musiktheater par excellence. Riesenbeifall und stehende Ovationen für Christian Muthspiel und das Orchester der Schlossfestspiele.

Werke: J. Strauß/A. Schönberg, Kaiserwalzer, Rosen aus dem Süden
Arnold Schönberg, Fünf Orchesterstücke op. 16, Suite im alten Stile
Gustav Mahler, Lieder eines fahrenden Gesellen
Orchester: Camerata Salzburg

DIE PRESSE
Eine gute Wahl: Die altbekannten Walzer-Melodien klingen verjüngt, entschlackt, aufgeregt. Mit viel Akribie widmeten sich Dirigent und Orchester der in den USA entstandenen Suite in G-Dur von Schönberg, einem hierzulande nie gehörten Werk. Präzision war auch bei den fünf Orchesterstücken op. 16 angesagt: Der ununterbrochene Wechsel von Farben, Rhythmen und Stimmungen wurde sehr sorgfältig nachgezeichnet. Und Mahlers „Lieder eines fahrenden Gesellen“ glänzten durch atmosphärische Dichte.

KLEINE ZEITUNG
Voll Feuer und Fragilität: Packendes Schönberg-Programm der “styriarte”.
Die Strauß-Walzer hatten durch die Bearbeitung durch Arnold Schönberg tatsächlich nichts von ihrem typischen Charme eingebüßt, sondern beeindruckten – vom Orchester recreation virtuos interpretiert – zusätzlich mit Witz und Leichtigkeit. Auch die “Suite im Alten Stile” und die “Fünf Orchesterstücke” op. 16 präsentierten sich unter der sensiblen Leitung von Christian Muthspiel als fantasievolle, berührende Tondichtungen. Mezzosopranistin Anna Clare Hauf setzte mit “Liedern eines fahrenden Gesellen” ein weiteres Glanzlicht.

Werke: Arcangelo Corelli, Concerto Grosso F-Dur op. 6/2
Michael Tippett, Fantasia Concertante on a Theme of Corelli
Benjamin Britten, Lachrymae
Johann Sebastian Bach, Brandenburgisches Konzert Nr.1 F-Dur
Igor Stravinsky, Concerto in Es (Dumbarton Oaks)
Orchester: Camerata Salzburg

KRONEN ZEITUNG
Wieder einmal hat Christian Muthspiel als Programmgestalter seine Zuhörerschaft fasziniert.
Corelli-Tippett, Dowland-Britten und Bach-Strawinsky waren Gegenpole des von der Camerata Salzburg unter Muthspiel mustergültig dargebotenen Brucknerfest-Abends.

OÖ NACHRICHTEN
Der große Saal des Brucknerhauses wurde in mehrfacher Hinsicht zum Hör-Saal. Christian Muthspiel und die Camerata Salzburg stellten Fragen und beantworteten sie in einem intelligent strukturierten Festkonzert, in dem in drei Beispiel-Gruppen dem „Vorbild“ unmittelbar eine Weiter-Empfindung gegenübergestellt wurde.

NEUES VOLKSBLATT
Die Camerata Salzburg unter Christian Muthspiel im ausverkauften Brucknerhaus: Musik von Renaissance- und Barockmeistern in der direkten Abfolge mit Meistern des 20. Jahrhunderts. (…) Als krönender Abschluss Bachs Brandenburgisches Konzert Nr. 1 und Strawinskys spritzig-leicht schwingendes „Concerto in Es“.

Werke: Igor Stravinsky, Concerto in D
Benjamin Britten, Prelude and Fugue op. 29
Friedrich Cerha, Concerto für Streichorchester
Eddie Sauter, Focus-Suite
Orchester: Camerata Salzburg

DIE PRESSE
Christian Muthspiel schuf für den gläsernen Musikvereinssaal ein perfektes Start-Programm.…Der erste Teil eines Projekts, das Muthspiel im Verein mit Freunden aus dem Jazz-Bereich und der klassisch geschulten Camerata Salzburg entworfen hat, stieß jedenfalls trotz oder vielleicht sogar wegen kühnster Koppelungen und überraschender Querverbindungen auf große Begeisterung beim bunt gemischten Publikum im Gläsernen Saal.(…)Sinnreicher hätte man tatsächlich für die neuen Säle nicht „einatmen“ können.

DER STANDARD
Christian Muthspiel und die Camerata im Musikverein.
…Es war die innere Energie des spontan schöpferischen Musikers, die sich über Muthspiels körperbetontes, gleichsam „beschwörendes“ Dirigat auch auf das Orchester übertrug.(…)Ein exzeptioneller Abend mit neuen Ansätzen.

SALZBURGER NACHRICHTEN
Musik schließt viele Wohnungen auf.
…Spielt man Brittens Prelude and Fugue für 18 Solostreicher dann aber so wie die Camerata unter Muthspiel, beginnt die Fuge regelrecht zu swingen.(…) Der geglückte Auftakt gibt zu schönsten Hoffnungen Anlass.