Against The Wind

Christian Muthspiel Trio
The music of Pirchner & Pepl
inkl. DVD: „Der Untergang des Alpenlandes”
Ein Heimatfilm von Werner Pirchner und Christian Berger

Christian Muthspiel – trombone, piano, recorder
Franck Tortiller – vibraphone, marimba
Georg Breinschmid – double bass, bass guitar

2007 Emarcy / Universal Music 0602517229419


Muthspiel lässt seine Bewunderung für die beiden Ahnen nicht in Ehrfurcht erstarren, er verwandelt die Humoresken, aber auch die herzzerreissenden Balladen wie “Air, Love & Vitamins” in luftige, fliegende, poetische, heutige Musik. In Spielmaterial (im besten Sinn des Wortes) für ein Trio mit ungewöhnlicher Besetzung. (…)
Es ist hell witzige, aber auch wunderschöne Musik; kein krachender und schon gar kein krachlederner Humor, vielmehr feingesponnene, durchsichtige Poesie, gelegentlich mit einem Hauch Sentimentalität (“Little Waltz for my Baby”), dann wieder bluesig erdig handfest (“Homesick”: eben kein Sehnsuchts-Jodler) oder zitatenreich (“Die alte Mär”). Der Titel von Muthspiels musikalischer Verbeugung, “Against the Wind”, bezieht sich auf eine der wenigen Platten des “Jazz-Zwios” von Pepl & Pirchner (“Gegenwind”) aus dem Jahr 1979: keine “Ästhetik des Widerstands”, sondern ein durchaus sanftes, nachdenkliches Statement. Überhaupt ist dies eine sehr vielfältige, intelligente, im besten Sinn “unterhaltsame” CD. Eine Art Rückkehr von Christian Muthspiel, der in letzter Zeit, als Komponist wie als Dirigent, eher mit Grossformatigem beschäftigt war. WELTWOCHE

Wer Christian Muthspiel zum Fan hat, hat es gut. Bereits im Duo mit seinem Bruder Wolfgang hat der österreichische Posaunist und Pianist dem legendären „Jazz-Zwio” von Werner Pirchner und Harry Pepl Tribut gezollt. Für das Album „Against the Wind” erweitert Muthspiel nun den Spielraum: Im Trio mit Vibraphonist Franck Tortiller und Bassist Georg Breinschmid hat er hinreißende Versionen von Pepl/Pirchner-Hymnen aufgenommen. Ein erdig groovendes „Homesick”, ein exotisch schillernder „Hosent’raga” oder „Die alte Mär und das Mann” im rustikalen Jazzsound treiben den Witz der Originale weiter, ohne die Schönheit der Musik an den Schmäh auszuverkaufen. Wer solche Musiker als Fans hat, hat es tatsächlich gut. SALZBURGER NACHRICHTEN

Früh verglüht und doch lebendig:
Das Christian Muthspiel Trio spielt Werner Pirchner und Harry Pepl

Andreas Felber

Es hat den Anschein, als hätten sie auf ihre Weise schneller, intensiver gelebt und wären deshalb vorzeitig verglüht: Werner Pirchner und Harry Pepl, sie waren perfektionistische Charakterköpfe, die keine halben Sachen machten. Für die Musik Leben und Leben Musik bedeutete. Von ungezähmter, energetischer Wildheit waren die Klänge, mit denen der Vibrafonist und der Gitarrist etwa zwischen 1978 und 1985 als geniales „Jazz-Zwio” Europas Jazzfestivals beglückten, Klänge, die sie immer wieder auch in lyrischer Intimität erblühen ließen, in jedem Falle mit unter die Haut gehender Emotionalität aufluden. Die drei zu aktiven Zeiten erschienenen LPs („Gegenwind”, „Live, Montreux ’81”, Pepl/Pirchner/DeJohnette) sind längst vergriffen, und Werner Pirchner und Harry Pepl selbst sind in den letzten Jahren – tragisch früh – von uns gegangen. Ihre Musik indessen zeigt heute noch nicht abzusehende Nachhallzeit. Während die jungen Improvisatoren der JazzWerkstatt Wien nach Hans Koller auch Harry Pepl für sich entdecken und so zur Vaterfigur der österreichischen Szene adeln, widmet sich Christian Muthspiel, aufbauend auf dem gemeinsam mit Bruder Wolfgang für das niederösterreichische „Glatt&Verkehrt”-Festival 2002 erarbeiteten Projekt, dem Oeuvre beider Musiker – mit Schlagseite in Richtung Werner Pirchner, dem Komponisten-Instrumentalisten-Kollegen, mit dem ihn eine von nächtlichen (von Oliver Nelson bis Anton Bruckner reichenden) Platten-Sessions geprägte Bekanntschaft verband.
Es ist also durchaus eine Hommage, die Christian Muthspiel mit der vorliegenden Platte ausspricht – eine Würdigung freilich, die sich nicht in retrospektiver Nostalgie erschöpft. Muthspiel bedient sich der Kompositionen in erfrischender Selbstverständlichkeit, als erstes Thema eines neuen Karriere-Kapitels, das er mit seinem 2005 gegründeten Trio aufgeschlagen hat. Es ist ein Ensemble, mit dem Muthspiel, der in den letzten Jahren als Komponist großformatiger Orchesterwerke (Posaunenkonzert in memoriam Albert Mangelsdorff, „Eine Art Requiem” für den verstorbenen Vater) und als Dirigent und Programmkonzeptionist renommierter klassischer Klangkörper (u.a. Camerata Salzburg, Münchener Kammerorchester) in Erscheinung getreten ist, bewusst wieder den Jazzer, den Instrumentalisten in sich hervortreten lässt. Zumal dafür durch den Ausstieg aus dem „Vienna Art Orchestra” 2004, dem er zehn Jahre lang angehört hat, und die Ausrufung einer schöpferischen Pause in der Zusammenarbeit mit Bruder Wolfgang Muthspiel Raum geworden ist – Raum für intensive Interaktionen mit zwei renommierten, ehemaligen Weggefährten im „Vienna Art Orchestra”, deren Name längst internationalen Klang hat. Ist doch Franck Tortiller aktueller Leiter des Orchestre National de Jazz, während Georg Breinschmid, der “abtrünnige” Bassist der Wiener Philharmoniker, seine virtuosen Künste auch als Mitglied des Quartetts „Pago Libre” beweist. Unter der Regie Christian Muthspiels begegnen sich die drei in klug choreografierten, vitalen Kammerjazz-Szenerien, die allein schon durch die unorthodoxe Instrumentierung und das luzide, luftige Klangbild Originalität, Charakter beweisen.
Thema der vorliegenden CD ist also nicht nur die Verbeugung vor zwei großen Musikern des österreichischen, ja, des europäischen Jazz. Thema ist auch die Besinnung auf die Qualität physischer Klangerzeugung, auf das Bedürfnis nach spontanem Ausdruck, auf die Essenz dessen, was Jazz ausmacht. Christian Muthspiel begreift die Pirchner’schen und Pepl’schen Stücke nicht als historische Archivalien, sondern als Material im besten Sinne, als Basis für jetztzeitiges Musizieren: als deutungsoffene und dennoch prägnante, profilstarke Startrampen für die eigene Klang-Phantasie. Musik, die mitten im Leben steht. Ist ein schöneres Kompliment denkbar?

english

Early to Bloom And Still Alive:
The Christian Muthspiel Trio plays Werner Pirchner and Harry Pepl

by Andreas Felber

Werner Pirchner and Harry Pepl were perfectionist types, who never did anything halfway. It’s as though they did everything sooner and more intensively than everyone else and burned out earlier. For them, music was life and life was music. The sound that the brilliant vibraphone and guitar duo “Jazz-Zwio” brought to the stages of Europe’s jazz festivals from 1978-1985 was one of untamed, energetic wildness; a sound that, time and again, would also soften and sink into lyrical intimacy. In either case, it was packed with emotion that crept right in under your skin. The three LPs produced during their active days (“Gegenwind”, “Live, Montreux ’81”, “Pepl/Pirchner/DeJohnette”) have long been out-of-print. In the past few years, tragically early, Werner Pirchner and Harry Pepl also left us. Their music, however, has had an impact that refuses to fade away. In Vienna’s JazzWerkstatt, in the same way they once honored Hans Koller, young improvisers are focusing on Harry Pepl and elevating him to the status of father figure of the Austrian scene. Christian Muthspiel – building on a concept developed while working on a joint project with his guitarist brother Wolfgang for the Lower Austria 2002 “glatt & verkehrt” festival – is likewise taking a fresh look at the work of both musicians, with the balance tipping towards his composer-instrumentalist colleague Werner Pirchner, with whom he formed a friendship during many nighttime recording sessions in a wide range of musical styles, from Oliver Nelson to Anton Bruckner.
More than just a token of appreciation or a nostalgic retrospective, Christian Muthspiel’s current CD is therefore meant, quite naturally, as a tribute. In a refreshingly self-evident way, Muthspiel has adopted these compositions as his theme for the new chapter in his career launched with the trio he formed in 2005. After having devoted the last years to composing major works for full orchestras (such as a trombone concert in memory of Albert Mangelsdoff and “Eine Art Requiem” for his deceased father), as well as conducting and providing program concepts for other renowned classical ensembles (such as the Salzburg Camerata and Munich Chamber Orchestra), Muthspiel’s skill as an instrumentalist and jazzman are once again intentionally brought to the fore in this ensemble. This also comes in the wake of his 2004 departure from the Vienna Art Orchestra, of which he was a member for 10 years, and an extended time-out, which gave him space to share a creative phase with his brother Wolfgang Muthspiel and permitted intensive interaction with two other well-known former companions in the VAO, who have long since become international names in their own right. These musicians are Franck Tortiller, the current director of the Orchestre national de jazz, and Georg Breinschmid, the “renegade” bassist of the Vienna Philharmonic, who has also proven his virtuoso artistry as a member of the quartet “Pago Libre”. Under the direction of Christian Muthspiel, the three have now come together in clever choreographies and vibrant chamber-jazz scenarios that, with their unorthodox instrumentations and lucid, airy sound textures, display astounding character and originality.
In other words, this CD does not just pay reverence to two great Austrian – and European – jazz masters. It is also a thoughtful exploration of many qualities of physical sound production, with full consciousness of the need for spontaneous expression, which is the essence of jazz. Instead of treating the Pirchner and Pepl classics like dusty old archive material, Christian Muthspiel uses their offerings in the best sense of the word, as the basis for contemporary, cutting-edge music. Incisive and sharply profiled yet lending themselves to free interpretation, they are ideal springboards into newly-developed sound fantasies. This is music standing in the middle of life – is it possible to imag-ine a more beautiful compliment?
translation: Karin Kaminker

francais

Prématurément consumés et cependant bien vivants :
Le Trio Christian Muthspiel interprète Werner Pirchner et Harry Pepl

Andreas Felber

A leur façon, ils semblent avoir vécu avec une rapidité et une intensité accrues qui les ont consumés prématurément : Werner Pirchner et Harry Pepl, personnalités fortes et perfectionnistes, ne faisant pas les choses à moitié. Pour qui musique et vie étaient synonymes l’une de l’autre. C’est avec une musique d’une impétuosité énergétique et indomptée que le vibraphoniste et le guitariste, « Jazz-Zwio » sensationnel, ont fait le bonheur des festivals de jazz européens entre les années 1978 et 1985, une musique qu’ils faisaient aussi constamment s’épanouir dans une intimité lyrique, qu’ils chargeaient en tout cas d’une émotivité poignante. Les trois vinyles parus à l’époque de leur activité (« Gegenwind », « Live, Montreux ’81 », Pepl/Pirchner/DeJohnette) sont épuisés depuis bien longtemps, Werner Pirchner et Harry Pepl eux-mêmes nous ont quittés trop précocement au cours de ces dernières années. Toutefois, leur musique fait preuve d’une période de réverbération non encore estimable. Tandis que les jeunes improvisateurs du JazzWerkstatt Wien, comme ils l’avaient fait auparavant avec Hans Koller, découvrent Harry Pepl et l’élèvent ainsi au rang de fondateur de la scène du Jazz autrichien, Christian Muthspiel, qui avait déjà conçu et réalisé un projet similaire avec son frère Wolfgang Muthspiel pour le festival « Glatt&Verkehrt » 2002, se consacre à l’œuvre des deux musiciens, en mettant toutefois l’accent sur Werner Pirchner, tout comme lui compositeur et instrumentiste, et auquel il est lié par une relation marquée de séances nocturnes d’écoute de disques (allant d’Oliver Nelson à Anton Bruckner).
C’est donc bien un hommage rendu par Christian Muthspiel avec le disque présent, un tribut ne consistant cependant pas uniquement dans une nostalgie rétrospective. Muthspiel utilise les compositions musicales avec une évidence rafraîchissante, premier motif d’une nouvelle étape de son parcours artistique, marquée par la création en 2005 de son Trio. C’est un ensemble avec lequel Christian Muthspiel, qui, au cours des dernières années, s’était affirmé en tant que compositeur d’œuvres orchestrales de grand format (Concerto pour trombone in memoriam Albert Mangelsdorff, « Eine Art Requiem » dédié à son père défunt) et que chef et concepteur de concerts-programmes pour des orchestres classiques renommés (entre autres Camerata Salzburg, Münchener Kammerorchester), met consciemment en évidence le Jazzman, l’instrumentiste qu’il est aussi. Cela a été rendu possible par l’émergence d’un espace, due notamment à son départ en 2004 du « Vienna Art Orchestra », dont il avait été membre durant dix ans, et l’annonce d’une pause créative dans sa coopération avec son frère Wolfgang Muthspiel. Espace voué aux interactions intenses avec deux anciens compagnons de route du « Vienna Art Orchestra », dont les noms ont depuis très longtemps une sonorité de renommée internationale. Car Franck Tortiller est actuellement directeur de l’Orchestre National de Jazz, alors que Georg Breinschmid, le bassiste « renégat » de l’Orchestre Philharmonique de Vienne, déploie également sa virtuosité au sein du quatuor « Pago Libre ». C’est sous la régie de Christian Muthspiel que les trois musiciens se rencontrent pour élaborer des trames vivantes et intelligemment chorégraphiées du Jazz de chambre, qui manifestent leur spécificité et leur originalité non seulement par leur instrumentation non-conformiste mais aussi leur image sonore lucide et aérienne.
La thématique du présent CD n’est dès lors pas uniquement un hommage rendu à deux grands musiciens du Jazz autrichien, voire européen. Son sujet est aussi une méditation sur la qualité de la production sonore, le besoin d’expression spontanée, sur la quintessence du Jazz. Christian Muthspiel ne conçoit pas les pièces musicales composées par Pirchner et Pepl comme des archives historiques, mais comme un matériau au sens noble du terme, un prémisse du jeu musical implanté dans « l’ici et maintenant » : faisant office de rampes de lancement ouvertes à l’interprétation et pourtant profilées et prégnantes pour son propre imaginaire sonore. Musique enracinée dans la vie. Peut-on concevoir un plus beau compliment ?
traduction: Isabelle Dupont

18,00 

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