mozart loops

SALZBURGER NACHRICHTEN
Klassiker der Moderne – wie Lutoslawskis Musique funébre, Karl Amadeus Hartmanns Concerto funebre, Toru Takemitsus Requiem für Streichorchester oder Arvo Pärts Cantus in Memory of Benjamin Britten – wurden mit Jazz und Popsongs in Beziehung gesetzt, in deren Texten der Tod in Trauer und Hoffnung oder die Nacht als Ort der Liebe beschrieben sind. Konsequente Verbindung schufen “Loops” aus Motiven Mozarts, in denen das klassische Orchester durch die Jazzgitarre Wolfgang Muthspiels und seine Improvisationen in neue Farben getaucht wurde.
Das Konzept schuf Ohren öffnende Hörräume, die nicht mit dem gängigen Klischee von Crossover spielten, sondern mit einer ganzheitlichen Auffassung von Musik.
Die Camerata Salzburg war stilistisch und konditionell gefordert und erfüllte die Aufgaben mit höchstem Engagement. Wolfgang Muthspiels Gitarrenkommentare entwickelten ein subtiles Eigenleben im Gemeinschaftserlebnis und sicherten die überraschendste Facette in zwei außerordentlichen Konzerten: zum intelligenten Vergnügen und sinnlichen Genuss.

NEUE RUHR ZEITUNG
Man könnte ja der vielen Gedenkkonzerte im Mozartjahr überdrüssig werden, gäbe es nicht derart interessante und mutige Projekte wie den vierteilig angelegten Zyklus „mozart loops”. Der erste Abend in der gut besetzten Philharmonie bewies, wie spannend grenzüberschreitende Programme sind und wie man eine auffallend große Zahl junger, unbefangener Zuhörer mobilisiert. (…)
Zwischen hauchzarten Streichergespinsten und aufwühlender Leidenschaft bot das Orchester eine nahtlose, von Intensität getragene Wiedergabe. Eingerahmt von den Ouvertüren zu „Don Giovanni” und „Cosi fan tutte” gehörten schließlich die Songs der Beatles zu den Glanzlichtern des Konzertes.

KRONEN ZEITUNG
Eine tolle Idee lebt erst, wenn sie famos umgesetzt wird. Was die Camerata (mit Alexander Janiczek als Solist und Konzertmeister) und Christian Muthspiel in den Stücken von Lutoslawski, Hartmann, Pärt, Elgar, Britten, Rihm und Schwertsik an Dichte, Genauigkeit und hochaufgeladener Intensität an den beiden pausenlosen Konzerten aufgebracht haben, löst ein großes, beglückendes, unbändig hörendes Staunen aus. Ein Traum, dessen Stoff aus der Faszination des Fließens kommt.

WESTDEUTSCHE ALLGEMEINE ZEITUNG
In „Requiem – vom Gedenken – dark songs” greifen alle Teile beziehungsreich und intelligent ineinander. Immer wieder tauchen Anfangstakte des Requiems von Mozart auf, die „mozart loops”. Einen weiteren Teil machen die zeitgenössischen Trauermusiken aus, denen sich mit traumhaftem Klang und gewohnter Präzision das Münchener Kammerorchester unter Muthspiels Leitung widmet. (…)
Muthspiel „loopt” live, zeichnet sein Spiel auf und setzt es in Endlosschleufen unter seine Improvisationen: Keine gefällige Popkost, sondern intelligente Echos des Originals. Im gut gefüllten Parkett war der Beifall groß.

SALZBURGER VOLKSZEITUNG
Elgars luzides „Chanson de Nuit” gab die Grundstimmung vor. Zarte Traumartigkeit zog sich wie ein Seidenschleier über den Besucher, bis Wolfgang Muthspiel mit Lennon/McCartneys „Blackbird” eigene, diesseitige Schleifen zog. Hier war sie, die zentrale These: der Loop ist überall, er ist Mantra im 18. wie im 20. Jahrhundert. Teils findet man sie im schwebenden Grübeln des Britten-„Nocturnes”, dann in der trunkenen Lässigkeit von „Round Midnight”. Und immer wieder ertönen – wie doppelte Böden – kaum fassbare Loops aus der „Kleinen Nachtmusik”.